ICANN-Konferenz kehrt nach über 20 Jahren nach Deutschland zurück
Die 78. ICANN-Konferenz findet vom 21. bis 26. Oktober in Hamburg statt und behandelt Themen wie die Koordination des Internets und die Verwaltung von Domainnamen. Es ist die erste solche Konferenz in Deutschland seit 1999.
Rund um Rechenzentren entstehen digitale Ökosysteme – in diesem Bereich sieht ein Experte noch Potenzial für Hamburg.
Die renommierte ICANN-Konferenz kehrt nach einer langen Pause von über 20 Jahren nach Deutschland zurück. Vom 21. bis zum 26. Oktober wird Hamburg Gastgeber der 78. Konferenz der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) sein. Die Medienbehörde hat dies am Dienstag bestätigt. Die Konferenz wird zentrale Themen rund um das Internet behandeln, einschließlich des Bewerbungsverfahrens für neue generische Top-Level-Domains (gTLDs), die voraussichtlich 2026 freigegeben werden sollen.
Zusätzlich zur Debatte über die gTLDs wird die Konferenz auch die Weiterentwicklung eines offenen, freien und sicheren Internets, die technische Koordination des Internets und die Entwicklung von Regeln und Praktiken diskutieren, die das Management von Domainnamen betreffen. Dieses Treffen ist besonders bemerkenswert, da es das erste in Deutschland seit 1999 und das erste in der Hansestadt Hamburg ist.
Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda betonte die Bedeutung des Treffens und sagte: "Die Konferenz in Hamburg wird entscheidend für die zukünftige Entwicklung des Internets sein. Hamburg, als etablierte Medienstadt mit einem Gespür für Innovation, ist der perfekte Ort für das nächste Treffen der internationalen Internet-Community."
Die ICANN wurde 1998 gegründet und hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein stabiles, sicheres und einheitliches, globales Internet sicherzustellen. Oliver Süme, ein Hamburger Rechtsanwalt und wichtiger Akteur in der Internet-Community, hat maßgeblich dazu beigetragen, die Konferenz nach Hamburg zu holen. Er äußerte seine Freude darüber und betonte die demokratische Natur der Entscheidungsprozesse, die bei der Verwaltung des Internets zum Tragen kommen.
In einem Interview äußerte sich Süme kritisch über die Technikskepsis in Deutschland und betonte die Notwendigkeit, in Internet-Infrastrukturen und Rechenzentren zu investieren. Er lobte jedoch Hamburgs Bemühungen im Bereich der Mobilitätswende und betonte die Bedeutung von Rechenzentren für die Entwicklung von Internet-Ökosystemen. Trotz der Fortschritte besteht in Hamburg noch Raum für Verbesserungen, insbesondere im Vergleich zu anderen Städten wie Frankfurt am Main.