Grünes Methanol: Die Zukunft der Schifffahrt und Industrie?
Christian Vollmann, ein Veteran der Berliner Start-up-Szene, hat ein neues Projekt gestartet, um grünes Methanol aus Biomasse und aufgefangenem CO₂ zu produzieren.

Schiffe fahren vielleicht bald umweltfreundlich durch grünes Methanol.
Die Schifffahrt ist bekanntlich einer der größten Klimasünder, wobei der Großteil der Schiffe immer noch mit umweltschädlichem Diesel oder Schweröl betrieben wird. Dies führt zu einer jährlichen CO₂-Emission von etwa einer Milliarde Tonnen, was rund drei Prozent der globalen Kohlenstoffdioxid-Emissionen entspricht.
Christian Vollmann, bekannt für seine erfolgreichen Start-ups wie E-Darling, MyVideo und nebenan.de, hat sich nun einer neuen Herausforderung gestellt: der Produktion von grünem Methanol. Zusammen mit dem Quantenchemiker Marek Checinski hat er das Start-up C1 gegründet, das ein innovatives Katalyseverfahren entwickelt hat. Dieses Verfahren ermöglicht die Produktion von grünem Methanol aus Biomasse. Dieses Methanol kann als alternativer Treibstoff für Schiffe und in der chemischen Industrie eingesetzt werden.
Bisher wird Methanol hauptsächlich aus Erdgas und Kohle hergestellt, was als "graues Methanol" bezeichnet wird. Das von C1 entwickelte Verfahren ermöglicht jedoch die Produktion von Methanol nicht nur aus Biomasse, sondern auch aus aufgefangenem CO₂ und grünem Wasserstoff.
In einem Interview erklärte Vollmann seine Motivation für den Einstieg in die grüne Chemie: "Ich wollte als BWLer zur Lösung des Klimawandels beitragen. In Deutschland haben wir exzellente Forschung, aber wir sind nicht gut darin, Innovationen aus dem Labor zu holen und sie hochzuskalieren. Das ist, wo ich ins Spiel komme."
Das Start-up C1 hat bereits einen funktionierenden Reaktor, der kontinuierlich Methanol produziert. Dennoch schätzt Vollmann, dass es noch zwei bis drei Jahre dauern wird, bis das Produkt marktreif ist. Wenn dies gelingt, könnte es einen signifikanten Einfluss auf die Reduzierung von CO₂-Emissionen in der Schifffahrt und der Industrie haben.